Die Früherkennung von Sehfehlern im Kleinkindalter ist für die optimale Entwicklung hinsichtlich des Sehvermögens beider Augen enorm wichtig. Diese sind vor allem in den ersten Lebensjahren sehr anfällig gegenüber Störungen, da das Sehvermögen gerade jetzt entscheidend heranreift und sich entwickelt.
Eine Sehschwäche, die in den ersten drei Lebensjahren entdeckt wird, kann fast vollständig beseitigt werden, ggf. durch das Abkleben des gesunden Auges, um das betroffene Auge zum Sehen zu zwingen oder durch das Tragen einer Brille.
Für Kinder mit einem erhöhten Risiko für Augenerkrankungen empfehlen Augen- und Kinderärzte augenärztliche Kontrollen zwischen dem sechsten und neunten Lebensmonat.
Zu den Risikofaktoren zählen dabei:
- Frühgeburt,
- erbliche Augenerkrankungen in der Familie (grauer Star, grüner Star etc.)
- starke Fehlsichtigkeit oder Schielen bei Eltern oder Geschwistern.
Darüber hinaus empfehlen sie eine augenärztliche Untersuchung für alle Kinder im Alter zwischen zwei und drei Jahren.
Neben diese Risikofaktoren sind aber ganz besonders ihre Beobachtungen als Eltern im ersten Lebensjahr sehr wichtig.
Bei folgenden Anzeichen, wenden Sie sich bitte an einen Kinder- oder Augenarzt, denn diese können auf eine Sehschwäche bei Ihrem Kleinkind hindeuten:
- deutlich sichtbares und dauerhaftes Schielen
- zwanghaftes Schiefhalten des Kopfes
- auffallend große Augen
- Augenzittern (Untersuchung beim Augenarzt nötig)
- bei äußerlichen Auffälligkeiten der Augen, wie zum Beispiel Hornhauttrübung, grau-weißlich verfärbte Pupillen, große lichtscheue Augen, Lidveränderungen, die ein Auge verdecken
- bei Augenentzündungen
- ständiges Reiben mit den Fingern an den Augen und grimassieren
- Verdrehen der Augen, ohne etwas anzuschauen
- Vorbeigreifen an Gegenständen
Anzeichen für Sehproblemen können bei älteren Kindern folgende sein:
- ungeschicktes Verhalten , wie häufiges Stolpern oder Stoßen an Möbeln
- zunehmende Sehschwierigkeit bei Dämmerung und Dunkelheit
- plötzliche Verschlechterung der Schulnoten (Lese- oder Rechtschreibschwäche)
- Unlust am Lesen, Malen oder Ausschneiden
- sich Absondern von anderen Kindern
- schnelles Ermüden bei Konzentration
- immer wieder auftretende Kopfschmerzen
Grundsätzlich gilt für Jung und Alt bei den Augen, je früher das Problem erkannt wird, desto besser und schneller wirkt die Behandlung bei Sehstörungen.
Ihre Vivien Usenbor