Merry Christmas!
Ab dem 1. Dezember wird bei vielen Familien der Weihnachtsbaum aufgestellt. Meistens ist es ein Plastikbaum mit bunten Lichterketten, sogenannte Fairy Lights- „Feen-Lichter“, da sie kleinen, umherfliegenden Feen gleichen. Der Ehemann der britischen Königin Victoria, Prinz Albert, brachte erst im 19. Jahrhundert die Tradition des Weihnachtsbaumes aus seinem Heimatland Deutschland nach Großbritannien.
Traditionell hängt bei vielen Familien auch ein Mistelzweig über dem Türrahmen und wenn man sich Weihnachten trifft, darf man sich darunter küssen. Nach jedem Kuss pflücken die Protagonisten eine Beere des Zweigs. Sind keine Beeren mehr da, ist das Küssen beendet. Der Mistelzweig soll aber magische Fähigkeiten besitzen und bedeutet ebenso eine lange Freundschaft und Wohlwollen.
Am 24. Dezember, Heiligabend, hängen die Kinder Socken an den Kamin. Die Legende besagt, dass Santa Claus mit seinen Elfen Spielzeuge in Grönland herstellt und sie dann am Weihnachtsabend ausliefert und die Socken befüllt. Er kommt mit seinen Schlitten, den neun Rentiere ziehen. Das bekannteste von ihnen ist Rudolph mit der roten Nase. Zur Stärkung der Rentiere liegen in den Wohnzimmern teilweise Möhren und für Santa Claus Milch oder Sherry und süßes Gebäck.
Am Morgen des Christmas Day, also des ersten Weihnachtsfeiertages dürfen die Kinder ihre Geschenke auspacken. Gemeinsam wird anschließend gefrühstückt mit Garnelen und geräuchertem Lachs und alle gehen in den Gottesdienst.
Am Nachmittag gibt es dann das große Weihnachtsessen. Es besteht aus Gans, Brathähnchen oder Truthahn (Roast Turkey), gebackene Kartoffeln (Roast Potatoes) und viele Gemüsesorten. Dazu gibt es kleine Würstchen im Speckmantel, Schinken und jede Menge Gravy, eine leckere Bratensoße. Als Nachtisch gibt es “Christmas Pudding”, Früher servierten die Briten die Tiere in Haut und Federn eingewickelt.
Nach dem Festessen gibt es als Nachtisch den Plumpudding. Der figgy pudding ist nur leicht süß und enthält viel Trockenobst, Nüsse, Gewürze und Fett mit einer weißen Soße aus Butter, Milch, Mehl und Vanille.
Zusätzlich tränken einige Briten den Pudding in Alkohol, wie Brandy. Beim Essen des Puddings formuliert man Wünsche und jeder hat einen Wunsch frei. Im Plumpudding befindet sich traditionell eine Münze. Wer diese in seinem Puddingstück findet, dessen Wunsch geht in Erfüllung.
Rezept für den Plumpudding für 4 Personen
Zutaten:
Pudding
- 125 g Sultaninen
- 50 g Korinthen
- 65 Backpflaumen
- 50 g Orangeat
- 50 g Zitronat
- 2 EL Rum
- 1 Apfel
- 45 g Pflanzenfett
- 60 g Semmelbrösel
- 50 g Mehl
- 35 g Brauner Zucker
- 2 Eier
- halbe Zitrone (Saft und fein abgeriebene Schale)
- 50 g Haselnüsse (gerieben)
- halber TL Nelke (gemahlen)
- halber TL Zimt (gemahlen)
- Prise Muskat
- Prise Pfeffer
Sauce
- 60 g Butter
- 60 g Zucker
- 2 EL Rum
- zum Flambieren 3 EL Rum (54%)
So wird’s gemacht:
Weichen Sie zunächst das Trockenobst, die Sultaninen, Korinthen und klein geschnittene Backpflaumen, im Rum ein und lassen Sie das Ganze gut durchziehen.
Nehmen Sie in der Zwischenzeit ein bisschen von dem Pflanzenfett und den Semmelbröseln und fetten Sie die Puddingform ein. Fügen Sie nun das Orangeat, das Zitronat und die gewürfelten Äpfel in die eingeweichte Masse und mischen Sie dann die Flocken vom Pflanzenfett mit den übrigen Zutaten unter die Masse, sodass ein Teig entsteht. Diesen Teig geben Sie nun in die eingefettete und mit Semmelbröseln bestäubte Puddingform und lassen ihn im Wasserbad 3 Stunden lang kochen.
Für die Sauce vermengen Sie die weiche Butter mit dem Zucker und den 2 EL Rum. Stellen Sie das Ganze für 15 Minuten in den Kühlschrank bis es fest ist.
Ist der Plumpudding fertig, nehmen Sie ihn in der Form aus dem Wasserbad und lassen Sie ihn etwa 5 Minuten ruhen. Nun kann der Pudding aus der Form gestürzt und auf einer Servierplatte angerichtet werden. Geben Sie die Sauce verteilt am Puddingrand entlang.
Erwärmen Sie zum Schluss den Rum, gießen ihn über den Plumpudding und zünden ihn an. Der Plumpudding kann verspeist werden, wenn der Alkohol verbrannt ist.
Guten Appetit!
Die meisten Briten sehen sich danach die Weihnachtsrede der Queen im Fernsehen an.
Der Boxing Day, also der zweite Weihnachtsfeiertag wird genutzt, um Freunde und Angestellte zu beschenken. Diese Tradition geht auf das Mittelalter zurück, wo die Priester die Opferstöcke der Kirche leerten und das Geld an die Bedürftigen verteilten. Jahre später erwuchs daraus der Brauch, dass wohlhabende Menschen die Überbleibsel ihrer Feste sammelten und in Boxen packten. Diese Boxen verteilten sie dann an ihre Angestellten. Viele Briten verteilen auch an ihren Briefträger oder an die Müllabfuhr kleine Geschenke.
Der 26. Dezember, der Boxing Day ist auch sowas wie ein verkaufsoffener Sonntag, an dem der Weihnachtsschlussverkauf beginnt. Außerdem spielen viele Familien Karten- oder Brettspiele und verbringen eine schöne Zeit miteinander.
Ihre SCHLAUmex-Redaktion