Schlaumex Experten-Talk mit Felix Timtschenko

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Warum Sie Löwen streicheln sollten…

Heute im SCHLAUmex-Experteninterview Felix Timtschenko, Autor des Buches: Risiko. Bewusst. Erfolgreich – Warum Sie Löwen streicheln sollten.

Lieber Felix, Du bist Experte im Bereich Risikomanagement und Corporate Security sowie … Trainer. Wie kam es dazu?
Ich habe früher im Personenschutz für den Vorstand eines großen deutschen Konzerns gearbeitet und habe dann Sicherheitsmanagement studiert. Ich habe dann für drei große internationale Konzern im Bereich Unternehmenssicherheit gearbeitet. So fühle ich mich jetzt seit über 20 Jahren mit den Themen: Risiko, Sicherheit und Training eng verbunden.

Was sind Deine wichtigsten Themen?
Die Sicherheit von Unternehmen voranzubringen ist mein Beruf, den ich sehr gerne ausübe. Meine Leidenschaft geht jedoch weiter in diesem Bereich. Ich liebe es, über die Themen Lebensrisiko, Krisenmanagement und auch über Sicherheit von Kindern zu sprechen und Vorträge und Trainings dazu zu halten.

Was ist Dein Motto bei Deinen Trainings und Coachings?
Bei Kindern ist mein Motto: „Bewusstsein schaffen, ohne Angst zu machen“. Bei Erwachsenenbildung und Vorträgen geht es mehr um das Thema Risiken verstehen und deswegen ist da das Motto: „Mit Risikomanagement zum Erfolg“.

Du bist nicht nur Experte in Unternehmenssicherheit, sondern auch Gründer und Cheftrainer von Löwen Defence? Wie kam es dazu?
Vor über 25 Jahren habe ich schon Kinder trainiert in Judo und Selbstverteidigung, Kurse speziell für Frauen gegeben und wir haben damals im Verein allen Teilnehmern mehr Selbstbewusstsein gegeben und Stärke verliehen. Das ist ein großartiges Gefühl, etwas zurückzugeben. Kinder und Teenager brauchen mehr Sicherheit und sollten wissen, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten und Eltern brauchen das Gefühl, den Kindern mehr Schutz zu bieten, gerade wenn sie immer selbständiger werden. Deshalb habe ich dieses Thema wieder aufleben lassen.

Bewusstsein schaffen, ohne Angst zu machen“ ist euer Motto und auch euer Programm. Bitte erzähle unseren Lesern mehr darüber.
Eltern haben es nicht leicht. Kids sollen nicht überbehütet werden, ihren eigenen Weg gehen, selbstständig sein und sich trotzdem sicher und geborgen fühlen. Eltern stehen, wie die Gesellschaft, oft vor einem schwierigen Balanceakt zwischen Freiheit und Sicherheit. Damit gehen viele Fragen einher. Sollte die kleine Sophie schon alleine in die Schule gehen? Kann der achtjährige Paul ohne Begleitung zum Fußballtraining? Weiß die Tochter oder der Sohn, wie sie sich verhalten sollen, wenn sie jemand auf der Straße anspricht? Kann ein Kind sich gegen einen Erwachsenen überhaupt wehren? Sind die Geschichten in den Medien vielleicht alles nur „aufgebauschte Einzelfälle“?

Zumindest die letzte Frage lässt sich schnell beantworten. Im letzten Jahr gab es in Deutschland 16.000 angezeigte Missbrauchsfälle bei Kindern.
Die Dunkelziffer ist leider erheblich höher.

In unseren Trainings geht es nicht um Gewalt und Gegengewalt oder darum, aus den Kids kleine Bruce Lee zu machen. Es geht um diese Bausteine:

  1. Bewusstsein für Situationen schaffen
  2. richtiges Verhalten lernen
  3. wie sich ein Kind oder ein Teenager verteidigen kann

 
 
Das alles oben Genannte ist eine Frage des Trainings. Wir trainieren verschiedene Situationen, sprechen über Szenarien, lernen, uns bemerkbar zu machen und auf das Bauchgefühl zu hören. Wir beantworten Dutzende von Fragen während des Trainings und schließen alle Kinder ein. Ich werde oft gefragt, ob die Kinder nicht Angst bekämen oder es „zu ernst“ sein würde. Zur großen Überraschung vieler Eltern, lachen wir auch viel beim Training. So wird das Eis gebrochen und wer Spaß hat, der lernt auch mehr. Sicherheit ist kein Zufall, es kann trainiert werden.

Du bist selbst Vater. Welche Tipps kannst Du unseren Eltern mit auf den Weg geben?

Kinder haben viele Fragen zum „richtigen“ Verhalten. Darf ich Mama und Papa Geheimnisse erzählen? Ist es „petzen“, wenn ich über ungewöhnliche Ereignisse spreche? Muss ich alles tun, was Erwachsene sagen?

Ich würde gerne folgende Tipps geben:

  1. Sprechen Sie mit Ihrem Kind über verschiedene Situationen oder Vorkommnisse in der Schule und vermitteln Sie dem Kind das Gefühl, ernst genommen zu werden, auch wenn es vielleicht aus Elternsicht „nicht so schlimm“ oder „ernst“ erscheinen mag. „Jederzeit kannst du mit uns sprechen“ sollte das Motto sein.
  2. Angst ist ein Warnsignal. Angst ist in Ordnung. Angst ist in unseren Genen. Angst kann uns beschützen. Das klingt vielleicht banal, aber „Angsthase“ uns „Stell dich nicht so an“ sind bei einigen Eltern oder Großeltern immer noch gängige Sprüche.
  3. Bilden Sie sich als Eltern oder Großeltern selber weiter und besuchen Sie Kurse, lesen Sie Bücher, schauen Sie qualifizierte Videos zum Thema. Die Themen Sicherheit, Mobbing, Ausgrenzung, sexuelle Gewalt oder Erste Hilfe am Kind sind und werden immer Themen sein, für die Sie gerüstet sein sollten.

 
 
Ich danke dir für das Gespräch. Gerne können mich Eltern kontaktieren, Fragen stellen etc.

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