Teil 10 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

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Heute: Die Brennnessel Teil 2

Trotz der teilweise unangenehmen Wirkung auf der Haut, sollte diese Pflanze nicht unterschätzt werden. Schon seit der Antike gilt die Brennnessel als Heilpflanze. Sie wurde damals bereits zur Behandlung von Gicht und rheumatischen Erkrankungen eingesetzt. Die Wurzeln und Blätter der Brennnessel regen die Durchblutung an, weswegen sich schmerzhafte Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma eventuell bessern könnten. Bekannt ist auch die entwässernde Wirkung der Brennnessel. Dies ist besonders bei Blasenentzündungen und Nierenentzündungen hilfreich; in diesen Fällen gilt Brennnesseltee als bewährtes Hausmittel. In der Literatur findet man noch weitere Anwendungsgebiete z.B. Allergien, Darmgeschwüre, Diabetes, Ekzeme, Erkrankungen der Galle, Erkrankungen der Leber, Erkrankungen der Milz, Haarausfall, Kopfschuppen, Magengeschwüre, Nierensteine, Pickel, Raucherbein, Verstopfung

Sowohl therapeutisch, als auch in der täglichen Ernährung ist sie zu finden und kann gut zu einer ausgeglichenen Ernährung beitragen. Die Erntezeit ist fast ganzjährig möglich. Geerntet werden Blätter, Samen, Triebe und auch Wurzeln. Schon im zeitigen Frühjahr ernte ich junge Blätter und Triebe, um daraus Salate, Suppen, Beilagen oder Smoothies zu machen. Schon lange nutze ich die entgiftende, entschlackende, blutreinigende Wirkung.

Die Brennnesseln sind auch harntreibend und hautreizend.

Wer die nahrhaften Inhaltsstoffe schmerzfrei genießen möchte, kocht oder mixt die entzündungshemmende Marspflanze einfach, denn dabei werden die Brennhaare zerstört. Ich walze einfach mit der Teigrolle drüber, schon kann ich die Blätter schmerzfrei anfassen.

Wegen ihrer besonderen Inhaltsstoffe sollte die Brennnessel in jedem Haushalt genutzt werden.

Sie ist ein besonders guter Eiweißlieferant, mit 40% hat sie Brennnessel sogar mehr als die beliebten Proteinquellen wie z.B. Soja.

Ich verarbeite die frischen Blätter im Frühjahr als Spinat und als Zutat zu verschiedenen Gemüsesalaten. Im Spätsommer und Herbst werden die Blätter und Früchte gesammelt.

Getrocknete Blätter sowie gemahlene Brennnesselsamen eignen sich als würzige, mineralstoffreiche Zutat, z. B. für Smoothies und Brotteig.

Die wichtigen Mineralstoffe Eisen und Magnesium reinigen den Körper zudem besonders schonend von Stoffwechselschlacken. So unangenehm das Brennen der Nessel bei Hautkontakt ist, gezielt angewendet kann es heilsam sein: Es verbessert die Durchblutung, aktiviert die Muskelzellen und wirkt schmerzberuhigend bei Gelenkbeschwerden

Weiter wertvolle Inhaltsstoffe sind Chlorophyll, Flavonoide, Folsäure, Kalium, Kieselsäure, Linolsäure, Phosphor, Schleimstoffe, Vitamin A, Vitamin C.

Die Brennnessel als Helferin im Garten
Die Brennnessel ist eine wunderbare Düngepflanze. So stellst du mit Brennnesseln eine Jauche, einen natürlichen Superdünger für stark zehrende Pflanzen her.

Brennnesseln, die unter Obstbäumen stehen, verbessern die Ernte. Wenn sie im Weg ist, kann die Brennnessel leicht rausgerupft oder abgemäht und als sanfte Düngung um den Stamm gelegt werden.

Brennnesseltee hilft bei Mehltau, Pilzbefall und Läusen auf Pflanzen.

Wächst die Brennnessel in der Nachbarschaft von Heilkräutern, bilden diese mehr ätherische Öle.

Ein Lieblingsfrühjahrsrezept – Frühlingskräuter-Pasta

  • 2 Handvoll Kräuter, wie z. B. Brennnessel, Giersch, Knoblauchrauke, Gundermann, Petersilie, Schnittlauch und ähnliches
  • 3 Knoblauchzehe(n), klein gehackt
  • 8 EL Olivenöl
  • Salz und Pfeffer
  • Parmesan
  • 500 g Nudeln

Man kann die oben genannten Kräuter nehmen, aber auch Basilikum, Dill, u. ähnliche. Die Kräuter waschen, abtrocknen lassen und fein hacken. Die Nudeln al dente kochen, abgießen und gut abtropfen lassen.

In einer großen Pfanne bei mittlerer Hitze das Olivenöl erwärmen. Dann den Knoblauch und die Kräuter darin kurz erhitzen und dann bei reduzierter Hitze und ständigem Rühren ca. 5 Min. ziehen lassen. Abschmecken mit Pfeffer, Salz – nach Geschmack!

Die abgetropften Nudeln in die Pfanne geben, alles gut durchmischen und warten, bis die Nudeln wieder gut erwärmt sind. Dann auf die Teller geben und mit dem geriebenen Parmesan sofort servieren.

Viel Spaß beim Sammeln und Probieren,
Ihre Bärbel Strecker

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