Im vorherigen Artikel habe ich Ihnen die Beschwerden Übelkeit, Sodbrennen und Kurzatmigkeit näher beschrieben. Nun möchte ich für Sie auf weitere Bereiche eingehen. Jede Schwangerschaft ist einzigartig und immer voller Wunder. Für alle anderen Beschwerden gibt es meist schöne Hilfestellungen, um diese zu minimieren.
Krampfadern, Besenreißer
In der Schwangerschaft hat der Köper bis zu 5 Liter mehr Blut. Das Herz der Schwangeren umwälzt diese wesentlich höhere Gesamtmenge jeden Tag – welch eine enorme Leistung vom Körper! Der Weg von den Beinen bis zum Herzen, ist der Längste. Hier kann es dazu kommen, dass die Klappen in den Gefäßen es nicht mehr schaffen, das gesamte Blut zurück zu pumpen. Es können Krampfadern oder/und Besenreißer entstehen. Krampfadern sollten medizinisch beobachtet werden, Besenreißer sind meist eher ein ästhetisches Problem. Als zweites Herz werden die Wadenmuskeln bezeichnet. Sie unterstützen das Herz und die Gefäße, das Blut aus den Beinen wieder hoch zu pumpen. Stellen Sie sich hüftschmal und mit geraden Füßen (besonders auf die Zehen achten) aufrecht und stolz hin. Nehmen Sie Ihre Hände in die Taille und heben Sie Ihre Fersen mit dem Ausatmen und mit dem einatmen wieder tief gehen. Stellen Sie sich soweit auf die Zehen, wie Sie können. Lassen Sie sich Zeit für diese wunderbare Übung. Insgesamt 20 bis 30 Mal mehrmals täglich wird Ihnen sehr gut tun. Diese Übung nennt sich Wadenpumpe. Außerdem die Beine immer wieder hoch lagern an eine Wand zum Beispiel. Wenn Sie mögen, mit dem Po (mit Kissen unterbauen). Das nimmt den Druck. Trinken Sie ausreichend stilles Wasser täglich.
Darmträgheit, Verstopfung
Durch die veränderte Hormonlage und das wachsende Baby im Bauch, kann es zu diesen Symptomen kommen. Wichtig: innerhalb der Schwangerschaft sind abführende Mittel völlig tabu. Sie haben aber auch hier viele Möglichkeiten um weiterhin Ihre Schwangerschaft voll und ganz zu genießen. Trinken Sie viel stilles Wasser. Essen Sie hauptsächlich viel Gemüse. Mischen Sie sich ins Müsli vormittags Floh- oder ganze Leinsamen. Diese über Nacht mit Wasser angesetzt wirken noch stärker. Das Wasser dabei mit verwerten. Die natürliche Sitzposition beim Ausscheiden ist im Übrigen hockend. So kann sich der Enddarm besser entfalten. Stellen Sie Ihre Füße auf der Toilette einfach auf einen Tritt.
Ödeme
Wassereinlagerungen können in den Füßen und Beinen, aber auch in den Händen auftreten. Dies entsteht ebenso wie die Krampfadern aus der erhöhten Blutmenge im Körper der Frau. Das Venen- und Lymphsystem bekommt das Wasser unter Umständen nicht mehr komplett abfiltriert und es tritt ins umliegende Gewebe aus. Ödeme entstehen. Auch hier bewirkt, die oben beschriebene Wadenpumpe wahre Wunder. Stützstrümpfe können helfen, vielleicht reichen Ihnen auch die einfachen aus der Drogerie. Diese bekomme Sie auch leichter an und aus Ansonsten kann Ihnen Ihr Frauenarzt welche verschreiben. Brennnesseltee hilft beim Entwässern. Die Brennnessel wirkt in einer Negativbilanz, das heißt sie entzieht Wasser. Deshalb unbedingt mindestens die Gleiche Menge an stillen Wasser ZUSÄTZLICH trinken.
Vor einiger Zeit habe ich folgende Ansicht gehört: Unser Körper sorgt immer und in jedem Umstand für uns. Alles hat seinen Sinn. Er möchte immer nur das Beste für uns. Das eingelagerte Wasser ist eine Flüssigkeitsreserve für die bevorstehende Geburt. Ein schöner Gedanke, wie schlau doch unser Körper ist.
Im nächsten Artikel gehe ich auf Kreislaufprobleme, häufiges Wasserlassen und Wadenkrämpfe ein. Genießen Sie jeden Tag in vollen Zügen.
Ihre Nancy Römer