Bedingt durch Klimawandel und Veränderungen der Ozonschicht in den letzten Jahren hat auch der Anteil an schädlichem Sonnenlicht zugenommen. So wie wir die Haut unserer Kinder durch Sonnencreme und langer Kleidung vor der Sonne schützen, sollten auch deren Augen bedeckt werden.
Gerade Kinder mit drei bis vier Jahren sollten bereits eine Sonnenbrille tragen, denn diese haben meist größerer Pupillen und hellere Augenlinsen als die Erwachsenen. Dadurch dass die Augen noch in der Entwicklung sind, gelangen mehr von den schädlichen UV-Strahlen in das Augeninnere und können dort bleibende Schäden an der Hornhaut und Netzhaut verursachen.
Im ersten Lebensjahr erreichen 90 % der UVA- und über 50 % der UVB-Strahlen die Netzhaut, im Alter von 10 bis 13 Jahren 60 % bzw. 25 %. Erst im Alter von 18 bis 20 Jahren können die UV-Strahlen durch unsere Linse aufgehalten werden.
Dabei kommen Babys in der Regel, wenn keine Vorerkrankungen vorliegen, ohne Sonnenbrille aus, da wir sie als Eltern nicht dem direkten Sonnenlicht aussetzen. Sie sind bereits ausreichend geschützt durch eine leichte Mütze mit Schirm, das Kinderwagenverdeck bzw. einen Sonnenschirm.
Auch wenn Kinder sich besser im Schatten aufhalten sollten, brauchen sie in manchen Situationen eine Sonnenbrille. Daher sind Sonnenbrillen am Meer, in den Bergen und im Schnee besonders wichtig, da Oberflächen von Wasser, Sand und Schnee wie ein Spiegel wirken und die dadurch reflektierten Sonnenstrahlen verstärken und bündeln. Gerade morgens und nachmittags sind die Strahlen am schädlichsten für die Augen, da hier die Sonne in einem Winkel von 30° bis 40° zum Horizont steht und die damit entstehende Reflexion auf den oben angeführten Medien die schädliche Wirkung des Lichtes erhöht.
Anforderungen an eine Kinderbrille:
- In weiten Teilen Deutschland ausreichend getönte Sonnenbrillen Kategorie II
- In den Bergen, Strand und Meer getönte Sonnenbrillen Kategorie II
- CE- Kennzeichen in den Bügeln
- UV 400, filtert die UV –Strahlen fast vollständig aus dem Licht
- Flexibel und bruchsicher
- Der richtige Sitz der Sonnenbrille
Anzumerken ist aber, dass nicht jeder Sonnenstrahl unter „ein Zuviel“ fällt. Das Auge kann sich auch gut an verschiedenen Lichtverhältnisse anpassen. Das Sonnenlicht ist wichtig für ein gesundes Hormonsystem. Gerade die Zirbeldrüse im Gehirn steht in unmittelbarer Verbindung zum Sonnenlicht und ist für unseren Tag-Nacht-Rhythmus zuständig, da es das Hormon Melatonin bildet, welches und nachts schlafen lässt.
Sie braucht natürliches und ungefiltertes Sonnenlicht und erst dann kann das Hormonsystem einwandfrei funktionieren.
Das Sonnenlicht ist auch an der Bildung von Serotonin – dem Glückshormon – beteiligt, welches außerdem die Temperatur im Körper reguliert, Hungergefühle hemmt und unser Abwehrsystem stärkt, um nur einige seiner Aufgaben zu nennen.
Serotonin ist das Hormon “des Tages“ – bei hohem Serotoninspiegel sind wir wach, gesund und leistungsfähig. Ist er tief, werden wir müde, antriebslos und depressiv. Bei Dunkelheit wird es von der Zirbeldrüse in Melatonin, dem Schlafhormon, umgewandelt.
Tragen wir jedoch ständig eine Sonnenbrille, erreicht das Licht nicht unser Inneres. Serotonin kann nicht gebildet werden und daraufhin auch kein Melatonin. Schlaf- und Konzentrationsstörungen sowie eine getrübte Stimmung sind die Folge.
Also die Sonnenbrille in angemessenem Maße tragen – insbesondere in Extremsituationen wie am Strand, am Meer und in den Bergen – sowohl als Kind und auch als Erwachsener, um die Augen vor den schädlichen UV-Strahlen zu schützen.
Ihre Vivien Usenbor