Definition Burn-out
Burn-out ist in aller Munde – die Zeitungen schreiben über stressgeplagte Personen; egal ob Schulkinder oder Manager, jeder scheint betroffen zu sein.
Burn-out-Syndrom: Emotionaler, geistiger und körperlicher «Erschöpfungszustand nach einem vorangegangenen Prozess hoher Arbeitsbelastung, Stress und/oder Selbstüberforderung». – Grosses Wörterbuch Psychologie; Compact, 2007
Diese Definition umfasst die Beschwerdeebenen, sie grenzt die Ursache der Erschöpfung nicht auf die berufliche Tätigkeit ein (auch eine Person, die ein krankes Familienmitglied pflegt, kann ein Burn-out entwickeln) und trägt der Tatsache Rechnung, dass nicht allein hohe Arbeitsbelastung zum Burn-out führt, sondern auch die Selbstüberforderung der Person. In dieser Definition wird ein Hinweis darauf gegeben, dass die Person sich selbst zu viel Arbeit aufbürdet und so «ausbrennen» kann.
Nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist Burn-out keine eigenständige Krankheit, sondern ein Problem «mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensführung». In ihrem Katalog der Krankheiten wird Burn-out unter den sogenannten Z-Diagnosen aufgeführt. Diese sind «Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen».
Burn-out-Definition der WHO
Die Definition Burn-out beschreibt eigentlich nur den Zustand, nicht aber, wie es dazu gekommen ist. Wichtig ist aber der Prozess, der dazu geführt hat. Wie kann ich etwas lösen, wenn ich den Grund nicht kenne? Der ausschlaggebende Faktor, der zum Burn-out geführt hat, kann viele Jahre zurückliegen, evtl. sogar in der Kindheit!
Wie kommt es zu einem Burn-out?
Wie es bereits in der Definition gesagt wurde, ist es ein «emotionaler, geistiger und körperlicher Erschöpfungszustand nach einem vorangegangenen Prozess hoher Arbeitsbelastung, Stress und/oder Selbstüberforderung».
Diese Definition ist aber unvollständig bzw. es fehlt noch etwas, das sich hier hinter dem Begriff «emotional» versteckt:
- Wieso leiden manche an einem Burn-out, andere nicht?
- Wieso bekommt die gleiche Person nicht bei jeder Arbeit ein Burn-out? Auch wenn sie bei beiden Arbeiten gleich viel Zeit aufwendet?
- Was sind die Faktoren, die bei einer bestimmten Arbeit zu einem Burn-out führen? Angst? Stress? Der Chef? Die Familie? Ein Trauma?
- Welche Emotionen werden hier so weit verstärkt, dass es zu einem Burn-out kommt?
- Was heisst «hohe Arbeitsbelastung»? Es ist die Qualität der Arbeit und die Qualität der Erholung. Erholung bedeutet nicht, dass wir nichts machen; es bedeutet, dass wir etwas anderes machen, z.B. kann nach reiner intellektueller Arbeit auch körperliche Arbeit als «Erholung» gelten. Wichtig ist aber immer auch ein guter, gesunder Schlaf.
Es sieht manchmal so aus, als ob es eine Veranlagung wäre, dass bei einer gewissen Arbeit, bei einer gewissen Überforderung in einem gewissen Bereich «die Sicherung» durchbrennt. Dies ist aber keine Veranlagung, sondern es sind Schwachpunkte beim Menschen, die dies auslösen, z.B. Traumata.
Das Burn-out ist ein Resultat von verschiedenen Ereignissen im Leben eines Menschen. Ein Burn-out geschieht nicht «von heute auf morgen», es ist ein schleichender Prozess. Der auslösende Faktor ist sehr individuell und kann bereits früh im Kindesalter passieren. Der auslösende Faktor ist nicht die hohe Arbeitsbelastung, sondern eine Überbelastung eines Schwachpunktes des Menschen. Es ist eine Art Trauma.
Mögliche Auslöser
- Persönliche Konflikte
- Partner
- Familie, Eltern
- Arbeitgeber
- Meine Arbeit gefällt mir nicht bzw. sie ist nicht ideal für mich (psychisch, emotionell)
- Eigene Unzufriedenheit
- Überforderung
- Schlafmangel
- Schlechte Ernährung (Mangel an Vitaminen, Mineralstoffen, Aminosäuren etc.)
- Umweltbelastung
- Unausgeglichenheit (nur «Kopfarbeit», nur Sport etc.)
- Kindheitstraumata
Im 2. Teil gehe ich näher auf die Symptome und Maßnahmen ein.
Ich wünsche eine stressfreie und erfolgreiche Zeit!
Ihr Andras Nagy