“Oh, da bellt doch ein Hund!”
“Worüber die Kinder wohl lachen?”
“Ob Mama und Papa heute noch mit mir ein Eis essen gehen?”
“So viele Aufgaben. Womit soll ich nur anfangen?”
“Ich mache am besten ganz schnell, dann habe ich mehr Zeit zum Spielen.”
Das Konzentrieren kann uns allen mal schwer fallen. Es gibt zahlreiche äußere und innere Reize, die uns von Aufgabenstellungen ablenken.
Kindern fällt es oft nicht leicht, sich im Schulalltag auf ihre Aufgaben zu fokussieren. Es reichen Geräusche im Raum oder die eigenen Gedanken, um sich von den Aufträgen ablenken zu lassen.
Wenn ein Mensch es nicht aus eigener Kraft schafft, den Fokus festzulegen, können verschiedene Programme helfen, die Konzentrationsspanne zu erweitern. Eines davon stelle ich Ihnen heute vor:
Das Marburger Konzentrationstraining
Dieses kognitiv-verhaltenstherapeutische Training wurde von einem Schulpsychologen namens Dieter Krowatschek entwickelt.
Der Sinn des Marburger Konzentrationstrainings ist es, das „innere Sprechen“ zu erlernen.
Kinder bekommen Aufgaben vorgelegt (z.B. Muster fortsetzen; Muster spiegeln; Memorys lösen) und sollen eine festgelegte Reihenfolge zur Lösung einhalten:
- Aufgabenstellung vorlesen.
- Anschließend Aufgabenstellung mit eigenen Worten wiedergeben
- Vor jeder praktischen Ausübung sich selbest verbal anleiten (z.B. Das Kind soll ein Viereck malen. Das Kind sagt zunächst laut „Ich male ein Viereck“ und zeichnet es anschließend erst auf das Blatt.)
- Die verbale Anleitung erfolgt vor JEDER praktischen Ausübung.
- Ist die Aufgabe vollständig gelöst, schätzt das Kind seine Leistung selbst ein (z.B. malt es einen Mund in ein Gesicht: lachend bedeutet super gelöst, trauriger Mund heißt, dass noch geübt werden muss)
Das ständige Wiederholen dieser Vorgehensweise hilft dabei, dass Kinder lernen, ruhiger an Aufgabenstellungen heranzugehen. Sie lernen sich selbst anzuleiten und nicht mehrere Arbeitsschritte auf einmal zu erledigen.
Das Marburger Konzentrationstraining wird bestenfalls in Gruppen mit mehreren Teilnehmern durchgeführt. Dabei findet ein Wechsel zwischen kognitivem Training, Entspannungstechniken und Bewegungsspielen statt, um eine Balance zwischen körperlichem Bewegungsdrang und Kognition zu schaffen.
Das Training kann vom Kindergartenalter (Vorschule) bis hin zum jugendlichen Alter ausgeführt werden.
Bei Fragen wenden Sie sich an eine Ergotherapiepraxis Ihres Vertrauens.
Ihre Doreen Handte