Zugegeben: So etwas wie eine iPhone/Gold-Ratio mag auf den ersten Blick etwas sonderbar wirken. Schließlich handelt es sich beim iPhone um eine einzige Produktserie, nicht um eine bedeutende Währung oder einen Warenkorb, der einen repräsentativeren Vergleich ermöglicht. Dennoch zeigt die Preisentwicklung des Edelmetalls und der verschiedenen Modelle der Edel-Smartphones gerade wegen der enormen Preissteigerungen der iPhones schlaglichtartig die Werthaltigkeit von Gold.
Wer hat’s erfunden? Der Stöferle.
Die iPhone/Gold-Ratio setzt den Preis für eine Feinunze Gold ins Verhältnis zum jeweils aktuellen iPhone. Eine Ratio über 1 bedeutet, dass das Smartphone mehr kostet als 1 oz Gold. Eine Ratio unter 1 bedeutet das Gegenteil. Für die Berechnung der Ratio werden der Preis der iPhones in den USA sowie der Goldpreis in Dollar zugrunde gelegt.
Das erste iPhone im Jahr 2007 kostete die Käufer in Feinunzen Gold ausgedrückt 0,92 oz. 15 Jahre später ist der Preis für das iPhone14 pro mit 0,87 oz vergleichbar und sogar etwas günstiger. Tatsächlich wurde die Ratio 1 in all den Jahren nur einmal kurzfristig überschritten, und zwar beim iPhone XS im Jahr 2018. Der Goldpreis befand sich damals am Ende einer mehrjährigen Konsolidierungsphase. Das bisherige Low der Ratio wurde beim iPhone 5 im Jahr 2012 markiert.
Vergleich von Äpfeln mit sehr viel mehr Äpfeln
Natürlich ist es eine grobe Vereinfachung, einfach vom iPhone zu sprechen. Schließlich liegen zwischen der enthaltenen Technik und der Leistungsfähigkeit in den Jahren 2007 und 2022 ganze Welten. Anders ausgedrückt: Gold hat mit der gesamten technischen Entwicklung der letzten anderthalb Jahrzehnte preismäßig mehr als mithalten können. Betrachtet man das erste Modell als einzelnen Apfel, so entspricht das neueste Modell gewissermaßen der Ernte eines ganzen Apfelbaums. Die Feinunze Gold hingegen ist heute genau das, was sie auch 2007 war.
Wie sieht Stöferle die Goldpreisentwicklung der nächsten Jahre?
Da es sich beim Erfinder der iPhone/Goldpreis-Ratio Ronald-Peter Stöferle um einen der führenden Goldexperten handelt, ist es interessant, seine Einschätzung der Goldpreisentwicklung für die kommenden Jahre zu betrachten. Im jüngsten „In Gold We Trust“-Report zeigt er sich ausgesprochen positiv und empfiehlt das Edelmetall ausdrücklich zur Diversifizierung des Depots.
Nach Stöferles Einschätzung befindet sich Gold trotz der inzwischen zweieinhalbjährigen Seitwärtsbewegung im Goldchart nach wie vor in einem übergeordneten Bullenmarkt. Bis zum Jahr 2030 rechnet der Experte aus Österreich mit einem Goldpreis von 4.800 Dollar. Das entspricht vom heutigen Preisniveau ausgehend einem Wertzuwachs um rund 182 Prozent oder etwa 13,9 Prozent pro Jahr.
Ihr Ronny Wager