Nicht ohne mein Kuscheltier! Teil 1

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Die erste Beziehung, die Ihr Kind selbst gewählt hat, ist sein Kuscheltier. Dieses Kinderspielzeug besteht aus weichem Material in Tier- oder abgewandelter Phantasieform.

Das Kuscheltier ist der Verbündete der Kindheit und erste Freund fürs Leben.

Mit dem Kuscheltier schafft es das Kind, sich vorübergehend von der Bezugsperson zu lösen. Das wiederum begünstigt die Selbstständigkeit des Kindes.
In den abwechselnden Entwicklungsphasen erlangt das Kuscheltier unterschiedliche Bedeutung.

Schon mit drei Monaten schaut sich das Baby seine Umwelt genauer an und sich kann sich für kurze Augenblicke von der jeweiligen Bezugsperson lösen. Das Baby erlebt sich stückweise als eigenständiges Wesen. Das Kuscheltier wird Ersatz und gibt Ihrem Kind Sicherheit, wenn Sie gerade nicht in der Nähe sind. Ihr Baby nuckelt dann meist am Kuscheltier und beruhigt sich damit.

Meine Tipps fürs erste Lebensjahr:
Schnuffeltücher und Kuscheltiere mit flauschigen langen Ohren oder Beißflächenpfoten. Besonders letztere helfen Ihrem Baby beruhigend durch die Zahnphase zu kommen.

Achten Sie darauf, dass Ihr ausgewähltes Kuscheltier sicher und frei von Schadstoffen ist.

Bei Kleinkindern schaffen Kuscheltiere bei den ersten eigenen Entdeckungen Mut. Das Kuscheltier wirkt beruhigend und fördert die Selbstheilung des Kindes. Als wichtiger Vertrauter und treuen Begleiter ist das geliebte Kuscheltier bei allen familiären Unternehmungen dabei und hilft Ihrem Kind auch in der Kita oder auf dem Spielplatz, anstrengende Momente zu bewältigen. Das automatisierte Bindungssystem sucht nach etwas Vertrautem. Kann Ihr Kind in so einem „stressigen“ Moment mit seinem Kuscheltier kuscheln, tankt es neue Kraft und Zuversicht.

Neben dem Stärke- und Trostfaktor ist das Kuscheltier beim Kleinkind, aber auch ein wichtiger Spielpartner.

Meine Tipps fürs Kleinkindalter:
Geben Sie das Kuscheltier immer mit in den Kindergarten (am besten Sie haben zwei identische Kuscheltiere parat-Kita und zu Hause).Das Kuscheltier spielt nämlich sehr gern mit den Kitafreunden zusammen. Oft ist das Kuscheltier ein echtes Gruppenmitglied.

Achten Sie bei der Auswahl auf ein Kuscheltier mit eigenem Charakter. Es sollte weich und anschmiegsam, aber nicht zu klein sein (Wiederauffindbarkeit).

Das Vorschulalter ist geprägt durch das Rollen- und Fantasiespielen. Im Nachspielen begreift das Kind die Welt der Erwachsenen und hat die Möglichkeit, eigenes Alltagsgeschehen zu verarbeiten. Das Kuscheltier steht dabei hilfreich zur Seite.

Meine Tipps fürs Vorschulalter:
Ergänzen Sie das geliebte Kuscheltier durch Lerntiere, Puppen oder „Beiwerk“. Hier kann Ihr Kind nebenbei seine motorischen Fähigkeiten fördern, indem es übt, z.B. den Reißverschluss auf- und zuzumachen, zu knöpfen oder Schleife zu binden. Zudem lernt Ihr Kind beim Sorgen um das Kuscheltier/die Puppe Fürsorge und die Formulierung eigenen Gefühle und Wünsche. Im Spiel lässt das Kind das Kuscheltier oder die Puppe sprechen. So fällt es ihm leichter, seine Emotionen auszudrücken. Manchmal eben auch nicht nur Liebe und Zärtlichkeit sondern auch Wut und Enttäuschung oder Trauer.

Beobachten Sie Ihr Kind beim Spiel und Sie erfahren ganz nebenbei, was Ihr Kind gerade bewegt.

Auch bei vielen Grundschülern spielen Kuscheltiere noch wichtige Rolle. Mit der dritten „Abnabelung“ nimmt oftmals auch das Kuscheln mit Mama und Papa ab. Ersatzweise wird sich nun die Schmuseeinheit und das Urbedürfnis nach Kuscheln vom Kuscheltier abgeholt. Beim Übernachtungsbesuch oder der ersten Klassenfahrt, überall ist der sicherheitsspendende Freund, das Kuscheltier, dabei.

Meine Tipps fürs Grundschulalter:
Bitte entwöhnen Sie Ihr Kind nicht vom Kuscheltier. Oft vertrauen auch Grundschüler Ihre Geheimnisse dem Kuscheltier. Dennoch verliert es aber im Grundschulalter immer mehr an Bedeutung.

Auch große Kinder und Erwachsene haben oft noch eine starke emotionale Bindung zu ihrem Kuscheltier. Manche behalten es sogar ein ganzes Leben lang oder geben es sogar an die nächste Generation weiter.

Mein Tipp:
Lassen Sie Ihr Kind entscheiden, wie lange es sein Kuscheltier braucht und auch behalten möchte. Da die am häufigsten gewählte Kuscheltierform der Teddy ist, interessiert Sie sicherlich auch der Artikel dazu zum Tag des Teddybären am 09.September.

Im Teil 2 erfahren Sie noch mehr Tipps für Sie als Eltern.

Ihre Esther Reeck

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