Er verblüfft die Zuschauer auf witzige Art und Weise.
Heute im SCHLAUmex-Experteninterview Thomas Majka.
Du bist Zauberkünstler & Mentalist und mischt junge & moderne Effekte mit Entertainment.
Wie bist Du zur Zauberkunst gekommen und was hat Dich dazu inspiriert, ein Zauberer zu werden?
Bei mir war es tatsächlich nicht der klassische Weg über einen Zauberkasten, sondern durch meine Arbeit als Erzieher. In der Ausbildung musste ich als Erzieher folgende Fähigkeiten lernen: Basteln & Musizieren. Leider war ich in beiden Sachen nie wirklich gut und war gezwungen mir eine andere Fähigkeit zu suchen. 😀 Durch Zufall kam ich auf zaubern und begann mit kleinen Kartentricks. Dies kam bei den Kindern so gut an, das ich eine Zauberschule gründete und dadurch selber immer professioneller wurde. Jetzt lebe ich rein von der Zauberkunst.
Welche verschiedenen Arten von Magie praktizierst Du, und gibt es einen speziellen Bereich, auf den Du sich besonders spezialisiert haben?
Ich habe mich von Beginn an auf Stand Up Zauberei fokussiert. Ich wollte immer viele Gäste auf einmal verzaubern. Dabei bediene ich mich der Comedy- Zauberei. 2013 entdeckte ich gemeinsam mit Vincent die Mental- Magie und seitdem lesen wir die Gedanken unserer Zuschauer.
Welche Herausforderungen hattest Du bei der Entwicklung und Verfeinerung Deiner Zaubertricks erlebt?
Tatsächlich war es immer die Auswahl. Gemeinsam mit meinem Kollegen Vincent, haben wir immer nach „Tricks“ gesucht die eine möglichst große Wirkung bei Zuschauern erzielen. Zudem sollte Sie modern sein und möglichst noch nicht bekannt. Außerdem war es immer eine Herausforderung die Tricks zu zweit vorzuführen. In der Regel sind Zaubertricks immer auf eine Person geschnitten. Dadurch mussten wir sehr kreativ werden und haben uns dadurch immer wieder neu erfunden.
Kannst Du uns einen Einblick in den kreativen Prozess hinter der Erfindung neuer Zaubertricks geben?
Am Anfang ist immer die Idee (der Effekt) was passieren soll. Kombiniert mit der Frage, welchen Effekt soll es bei den Zuschauern auslösen. Gerade das spielt in meinen Augen die größte Rolle. Ich kann noch so tolle Fingerfertigkeiten können, aber wenn der Zuschauer dabei nichts erlebt – ist es sinnlos. Nach der Idee kommt eine Story. Was möchte man erzählen? Welchen Input möchte man geben? Es folgt die Suche nach einer Methode. Dabei wälzt man sich durch Bücher, Lektüren, Internet oder nimmt Kontakt mit Kollegen auf. Und dann geht es ins Training… man probt, übt, isst Pizza, probt weiter usw. Und sobald man sich sicher fühlt, testet man es an dem Publikum aus. Wobei da der eigentliche Prozess beginnt. Denn durch das Vorführen werden von Mal zu Mal Schwachstellen korrigiert und neu angepasst. Das Ganze dauert dann schon gern mal einige Jahre bis man sagen kann, es ist alles wie gewünscht!
Welche Rolle spielt Psychologie in der Zauberkunst, insbesondere wenn es darum geht, das Publikum zu täuschen?
Eine sehr große Rolle. Gerade im Bereich Täuschung und Ablenkung ist es ein wichtiges Thema. Aber auch wie bei uns / mir im Bereich des Gedankenlesens. Da erklären wir auch immer wie der Mensch doch manchmal tickt. Oft denken wir doch an das selbe, wenn es heißt denk mal an eine Karte? Die meisten nehmen nun mal eine Herz-Karte.
Wie wichtig ist es für einen Zauberer, eine einzigartige Bühnenpräsenz zu haben, und wie entwickelst Du Deine eigene persönliche Note?
Absolut wichtig! Ich würde sagen, sogar noch wichtiger als der Trick selber. Zuschauer wollen unterhalten werden, die Person mögen die Sie sehen. Gerade auch bei den Castingshows sehen wir es immer wieder. Man kann noch so toll singen, am Ende geht es aber immer nach Sympathie statt Können. Daher ist es wichtig die Zuschauer zu unterhalten, mitzureißen, sympathisch zu sein. Und erst recht durch die Bühnenpräsenz kann man dies nun mal erreichen.
Wie gehst Du mit unvorhergesehenen Ereignissen während einer Aufführung um, und hast Du eine besonders interessante Anekdote, die Du teilen könntest?
Eigentlich ganz locker. Auch einem Jongleur fällt mal ein Ball herunter. Manchmal stärkt es sogar den Vorführenden, weil Zuschauer dadurch das Handwerk erst recht anerkennen. Daher bin ich da definitiv sehr entspannt. Es ist zwar ärgerlich, aber auch wenn mal ein Trick aufgelöst werden würde. Viele würden sich nach wenigen Tagen nicht mehr daran erinnern. Oder weiß heute noch jemand all die Auflösungen vom schwarzen Magier auf Super RTL?
Kannst Du uns etwas über Deine Lieblingszaubertricks oder -illusionen verraten und warum sie für Dich besonders bedeutsam sind?
Ich liebe die einfachen kleinen Dinge. Ich mag es aus kleinen Effekten, die große Wirkung herauszuholen. In meinen Shows kann ich mit einem einzelnen Spielwürfel minutenlang unterhalten und dabei die Körpersprache in all Ihren Formen zeigen. Dabei passiert eigentlich immer dasselbe: Der Zuschauer würfelt eine Zahl, merkt sich diese und ich kann dies durch seine Körpersprache erkennen. Ich zeige auf der Bühne mehrere verschiedene Situationen und am Ende kommt noch die große Überraschung.
Euch kann man auch im Doppelpack buchen. Wie kam es dazu?
Vincent kam in meine Zauberschule als er 13 Jahre alt gewesen ist. Dabei war Vincent der fleißigste Schüler und auch in meinen Augen sehr talentiert. Zudem wollte Vincent nicht nur ein Sideact sein, sondern ein vollwertiger Künstler. Als wir dann gemeinsam auf Mental-Magie gestoßen sind, entwarfen wir unsere erste gemeinsame Show. Wo Vincent sehr viel Raum bekam um sich zu entwickeln. Denn mir gefiel damals der Gedanke, dass ein Jugendlicher die Gedanken von Erwachsenen Menschen lesen kann. Seit 2014 ist nun auch Vincent auf der Bühne zuhause und genau wie ich freiberuflich tätig.
Du engagierst Dich stark für den Nachwuchs. In welcher Form und warum?
Ich hatte viele Jahre eine Zauberschule für Kinder & Jugendliche. Mir war es ist immer wichtig den Nachwuchs zu fördern und gerade Kindern die Möglichkeit zu geben, sich frei zu entwickeln. Zauberei hat so viel kreative Komponenten, wie kaum ein anderes Hobby. Mittlerweile habe ich keine Zauberschule mehr, da ich nun unter den Namen Camp HalliGalli moderne Feriencamps organisiere und nicht mehr die Zeit dafür hatte. Allerdings unterstütze ich weiterhin junge Menschen in der Zauberkunst und arbeite an ausgewählte Projekte weiter.
Danke fürs Interview und euch weiterhin zauberhafte Momente
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