Ferienzeit ist Lesezeit
Dieses Mal ist unser SCHLAUmex- Kinderreporter Léon in der Bibliothek bei Kerstin Bischoff.
Erfahren Sie mehr im Video- anbei eine Kurzzusammenfassung des Interviews:
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Sie üben den Beruf der Bibliothekarin aus, wie kam es dazu?
Kerstin Bischoff: Ich habe schon als Kind sehr gern und viel gelesen und bin schon als Kind mit 6 Jahren in die Kinderbibliothek gegangen, ganz allein und regelmäßig und habe mich immer mit neuen Büchern versorgt. Der Berufswunsch, einmal in der Bibliothek zu arbeiten kam eigentlich durch eine Freundin, die diesen Beruf schon ausgeübt hat. Das war damals in Dresden und sie hat mir dann viel über den Beruf erzählt, wie schön es doch ist und dass man mit vielen Menschenzusammenkommt und eben ganz viel weiterhin lesen kann. Das hat mich letztendlich bewogen, dass ich nach dem Abitur dieses Studium begann. Ich bin dann direkt nach dem Studium in der Bibliothek gelandet und arbeite da heute noch.
SCHLAUmex- Kinderreporter Léon:Was fasziniert Sie an dieser Tätigkeit?
Kerstin Bischoff: Ich finde es schön, dass wir in der Bibliothek den Menschen, die zu uns kommen und vielleicht Fragen und Probleme haben und irgendetwas wissen wollen, helfen können zu Informationen zu kommen. Und dass wir zu Bildung beitragen. Gerade wenn Kinder und Jugendliche viel lesen, dann trägt das auch zur Bildung bei. Es macht mir unwahrscheinlich Spaß. Man hat so vielseitige Aufgaben. Man kommt mit Menschen zusammen, kann Veranstaltungen machen, Lesungen organisieren und es ist eine ganz große Bandbreite an Tätigkeiten, die man in einer Bibliothek ausüben kann und die wirklich Spaß machen.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Gibt es da eine spezielle Ausbildung?
Kerstin Bischoff: Ja, man muss unterscheiden. Es gibt erst einmal eine Ausbildung. Die heißt Fachangestellte für Medien-Informationsdienste. Nach dreijähriger Ausbildung kann man dann in einer Bibliothek arbeiten. Man kann es aber auch studieren und dann ist dann ist man Bibliothekar. Das ist ein Bachelor- und Masterstudium und das nenn sich Bibliothekswissenschaften oder Informationswissenschaften.
Welchen Weg Kerstin Bischoff eingeschlagen hat erfahren Sie im Video.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Welche drei Eigenschaften sollte denn eine Bibliothekarin mitbringen?
Kerstin Bischoff: Man muss schon ein bisschen genau und präzise sein und auch die Ordnung ein bisschen lieben, weil die Bücher müssen auch ordentlich im Regal stehen, sie müssen sortiert sein nach einem bestimmten System. Man muss Lust auf Menschen haben, also kommunikationsfähig sein. Das ist ganz wichtig. Man muss aufgeschlossen sein gegenüber allem Neuen. In erster Linie der Literatur, aber auch den neuen Medien und man muss am PC gut arbeiten können.
Warum? Hören Sie rein.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Wem würden Sie diesen Beruf nicht raten?
Kerstin Bischoff: Jemand der überhaupt nicht gerne liest, der ist nicht so geeignet für den Beruf. Oder Jemand, der lieber im stillen Kämmerlein für sich arbeitet und nicht unbedingt Teil eines Teams sein möchte, für den ist es auch nicht so geeignet. Man muss eine bestimmte Aufgeschlossenheit haben gegenüber Menschen und für den, der eher introvertiert ist, für den ist wahrscheinlich auch nicht so der richtige Beruf.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Muss ich verschiedene Sprachen sprechen können?
Kerstin Bischoff: Es ist auf alle Fälle von Vorteil. Englisch sollte man auf alle Fälle beherrschen Es ist nicht nur wichtig, wenn vielleicht einmal Jemand die Bibliothek aufsucht, der nicht der deutschen Sprache mächtig ist, man muss kommunizieren können. Aber es sind auch ganz viele Informationen, die die man sich aus dem Netz sucht oder auch Buchtitel sind nur in Englisch. Andere Sprachen sind von Vorteil, aber ich denke Englisch ist die Grundvoraussetzung.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Was wollten Sie werden, als Sie so alt waren wie ich?
Kerstin Bischoff: Da wollte ich eigentlich Tierärztin werden. Das war schon als ich klein war mein ganz großer Wunsch und zwar, weil ich Tiere unwahrscheinlich mag und mit Tieren aufgewachsen bin.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Haben Sie noch Zeit für Hobbys? Wenn ja für welche und Warum?
Kerstin Bischoff: Ja, für Sport, Natur, und Kunst.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Gibt es auch Mitmach-Aktionen für uns Kinder?
Kerstin Bischoff: Ja, wir haben eine eigene Aktion, die immer in den Sommerferien stattfindet. Das ist der Brandenburger Lesesommer. Man kann sich zwei Wochen vor und zwei Wochennach den großen Ferien kostenlos anmelden und Bücher ausleihen. Wer es schafft in der Zeit drei Bücher zu lesen bekommt am Ende einen Preis, eine Urkunde und darf an der Abschlussveranstaltung teilnehmen.
Wir beteiligen uns auch an einer städtischen Aktion, die Agenda.
Was hat es damit auf sich? Hören Sie rein!
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Ist eine Bibliothek immer gleich aufgebaut?
Kerstin Bischoff: Nein. Von der Grundstruktur vielleicht. Man hat immer ein Empfangsteil, also einen Tresen, wo die Medien entgegengenommen und verbucht werden. Große Bibliotheken haben auch einen Selbstverbuchungsautomaten. Man muss unterscheiden zwischen wissenschaftlichen und öffentlichen Bibliotheken Wir sind eine öffentliche Bibliothek Wir sind für die allgemeine Literatur- und Medienversorgung zuständig. Bei uns ist alles lockerer aufgestellt. Du siehst ja hier in der Kinderbibliothek ein paar Anleseplätze. Wir sind zum Wohlfühlen als dritter Ort. Nach der Arbeit, nach der Schule und dem Zuhause soll man einfach mal hierherkommen, sich hinlümmeln und einlesen können.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Haben Sie Bücher für Menschen, die schlecht sehen können?
Kerstin Bischoff: Ja, die gibt es. Die würde ich Dir dann bei unserem Rundgang zeigen. Bei uns nennt sich das Großdruckliteratur.
SCHLAUmex-Kinderreporter Léon: Was ist eigentlich Ihr Lieblingsbuch?
Kerstin Bischoff: Oh, kann ich nicht sagen. Ich habe gar kein Lieblingsbuch, weil immer wieder ein neues kommt. Wenn man so viel liest, kann man sich nicht festlegen.
Schauen Sie rein und erleben Sie den Rundgang durch die Bibliothek live. Seien Sie gespannt auf die tollen Tipps und Hinweise von Kerstin Bischoff