Um einen Hauch Spiritualität in unser Leben zu bringen, benötigen wir überraschenderweise erst einmal nichts. Wir brauchen keine Glaskugel und wir müssen auch nicht sofort als einsamer Guru in die Berge ziehen. Auch ist es nicht notwendig einer Glaubens- oder Religionsgemeinschaft beizutreten. Spiritualität im Alltag ist sehr viel kleiner und einfacher. Sie ist keine Fata Morgana und auch keine überdimensionale Zauberfigur.
Spiritualität im Alltag bedeutet, alle Dinge und Handlungen sehr bewusst zu tun. Seien Sie mit vollem Bewusstsein und voller Konzentration bei jeder Tätigkeit, die Sie am Tag durchführen. Versinken Sie vollständig in Ihre Beschäftigung. Lassen Sie E-Mails und sonstige Nachrichten zwar eintreffen aber schließen Sie erst den Prozess ab, mit dem Sie sich gerade beschäftigen. Für Emails und Nachrichten gibt es später ein gesondertes Zeitfenster.
Streichen Sie das Wort „Schnell“ aus Ihrem Sprachgebrauch.
Halten Sie zwischendurch kurz die Zeit an. Fühlen Sie den Moment, in dem Sie ihre Aufmerksamkeit auf Ihre Atmung konzentrieren. Diese kurze Übung können Sie an jedem Ort der Welt durchführen.
Suchen Sie sich ein Hobby. Besser noch, machen Sie Ihr Hobby zu ihrem Beruf. Bei Tätigkeiten und Dingen, die uns sehr interessieren und uns Freude bereiten, können wir in einen Zustand gelangen, dem der während einer Meditation sehr ähnlich beziehungsweise ebenbürtig sein kann. Kinder können sich noch voll und ganz in ihr Spiel versinken lassen. Diesen Zustand könnte man auch als Meditation beschreiben.
Oder nehmen Sie sich die Zeit für eine tägliche kurze Meditation von 5 bis 10 Minuten. Auch eine Yogapause ist ein gutes Mittel, um ein wenig Spiritualität in den Alltag zu bringen.
Zur Spiritualität gehören auch die Begriffe Achtsamkeit und Dankbarkeit. Gehen Sie achtsam mit sich und Ihrer Umwelt um. Weniger ist meistens mehr. Wie sagt ein Sprichwort: „Mit weniger Gepäck reist es sich leichter“. Das gilt in materieller Hinsicht als auch in Leistungsanforderungen.
Hören Sie in sich hinein, bevor Sie eine neue Aufgabe übernehmen oder ein weiteres „Stehrümmchen“ für Ihre gemütlichen 4 Wände erwerben. Stellen Sie sich die Frage:
Brauche ich das wirklich und will ich das wirklich? Vieles wird sich von selbst erledigen, wenn Sie sich ganz bewusst diese Fragen stellen. Oft sind es alte Gewohnheiten oder Erziehungsmuster die uns im Weg stehen. Der versteckte Belohnungseffekt lässt uns zum Kauf von vielen unnötigen Dingen hinreißen und der innere Wunsch nach Zugehörigkeit und Anerkennung lässt uns immer wieder neue Aufgaben übernehmen. Ein konsequentes Nein hilft manchmal Wunder. Es bedeutet nicht, dass wir unsere Ziele und unsere Lebensaufgabe nicht verfolgen. Je bewusster und intensiver wir in uns hineinhören werden wir jedoch ein Gefühl für unsere Lebensaufgabe entwickeln.
Seien Sie Dankbar für alles, was Ihnen das Leben schenkt oder vielleicht auch nicht schenkt. Oftmals stellt sich Zweiteres später als ein großer Segen heraus.
In einem Status standen unlängst die Worte:
„Glücklich ist nicht der, der alles hat, was er will, sondern der, der zu schätzen weiß, was er hat.
Schätzen wir wirklich immer alles was wir haben? Gehen wir mit unseren großartigen Fähigkeiten und Fertigkeiten die uns in die Wiege gelegt wurden, wirklich dankbar um? Oder führen sie ein Schattendasein in der täglichen Alltagsroutine?
Wenn Sie anfangen, sich mit diesen Fragen des Lebens zu beschäftigen, sind Sie dem Begriff Spiritualität schon ein beachtliches Stück entgegen gegangen.
Spiritualität ist nichts Abgehobenes, nichts Fremdes. Sie ist in uns, wir müssen sie nur entdecken.
Denken Sie an den Spruch Buddhas aus Teil 1
„Nimm Dir jeden Tag die Zeit, still zu sitzen und auf die Dinge zu lauschen. Achte auf die Melodie des Lebens, welche in Dir schwingt.“
Astrid Pursche