Teil 11 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

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Heute: Portulak Teil 2

Im ersten Teil haben wir alles rund um das vergessene Küchenkraut erfahren. Nun im Teil 2 mehr dazu.

Heilwirkung & medizinische Nutzung
Als Heilpflanze taucht der Portulak bereits in einer alten babylonischen Schrift aus dem achten vorchristlichen Jahrhundert auf, die die Pflanzen des Heilkräutergartens des Königs Marduk-Apla-Iddina II., (des biblischen Merodach-Baladan) aufzählt. In einigen alten Kräuterbüchern steht geschrieben: eine angenehme Salatpflanze und so gesundheitsfördernd, dass man nur bedauern kann, dass sie nicht häufiger verwendet wird.

Portulak ist bei Sodbrennen sehr wirksam und aufgrund seines hohen Kaliumgehalts wirkt er stark harntreibend, weshalb er Entgiftungs- und Blutreinigungskuren gut ergänzt. Das Kraut wirkt fiebersenkend, harntreibend und gegen viele Mikroorganismen. Als Tee aufgebrüht, regt es den Stoffwechsel und die Verdauung an und ist hilfreich bei Nierenbeschwerden, Blasenleiden und auch Kopfschmerzen. Auch in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM)findet Portulak Anwendung, wird das Kraut bei Leber- und Magenbeschwerden sowie bei Blasenentzündungen eingesetzt.

Portulak als Heilkraut unterstützt auch bei Arteriosklerose, Fieber, Frühjahrsmüdigkeit, Hämorrhoiden, Hautprobleme, Husten, Insektenstiche, Kopfschmerzen, Nervosität, Nierenprobleme, Skorbut, Sodbrennen, Verdauungsprobleme, Verstopfung, Würmer, Zahnfleischentzündungen.

Aber Achtung: Aufgrund seines hohen Oxalsäuregehalts ist Portulak nur bedingt zum Verzehr von Menschen mit Nierensteinen, Arthritis, Rheuma oder Gicht geeignet.

Essbarkeit & Verwendung in der Küche
Seit mehreren tausend Jahren wird Portulak zur Ernährung genutzt, ist aber, wie viele Wildgemüse, in Vergessenheit geraten. Am besten wird dieses Wildgemüse roh gegessen. Junge Zweige und abgepflückte Blätter werden am besten frisch geerntet und roh verwendet um möglichst viele Inhaltsstoffe, insbesondere die Vitamine zu erhalten. Sollen die Blätter gegart verwendet werden, reicht es, sie kurz zu blanchieren oder in Öl zu dünsten.

Die jungen, säuerlichen Blätter und die zarten, mildsaftigen Triebe nutzt man vor der Blüte (etwa April bis Juni) roh als bissfesten Salat. Auber auch für Spinat und Gemüsesuppe bereichert Portulak die Küche. Blütenknospen können wie Kapern zubereitet werden und bereichern somit die Küche.

Die Samen können zu Streckmehl vermahlen werden. Getrocknete Samen können im Winter als Keimsaat auf der Fensterbank gezogen werden und bieten dann frisches Grün.
Die Pflanze ist nach der Ernte nur wenige Tage lagerfähig und sollte deshalb schnellstmöglich frisch verzehrt werden. Portulak lässt sich auch durch Einlegen in Salz oder Essig gut konservieren, jedoch geht dabei ein Teil des Aromas verloren. Zum Einfrieren oder Trocknen ist Portulak nicht geeignet.

Ich habe für Sie folgende Rezepte ausprobiert, die folgenden Rezepte sind jeweils für 2 Personen

Wilder Portulak-Pesto
Zutaten

  • 200 g Portulak, klein geschnitten
  • 30 g Pinienkerne
  • Salz und Pfeffer
  • 100 ml Sonnenblumenöl
  • nach Bedarf Zitronensaft

Anleitungen
Den Portulak waschen und trocken tupfen, die dickeren Stiele entfernen. Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Öl leicht anrösten. Beides in einen Mixer geben, das Öl da zugießen und pürieren, bis es eine homogene Masse ergibt. Am Schluss noch einige Spritzer Zitronensaft untermischen.

Portulak-Salat mit Fleischtomaten
Zutaten

  • 100 -150 g Portulak
  • 2 Ochsenherztomaten oder eine andere Fleischtomate
  • 2 kleine Fenchelknollen
  • 1/2 Bund Schnittlauch
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 Limette
  • 1 EL Sesam geschält
  • 3 TL Curcuma
  • gemahlener Pfeffer frisch

Anleitungen
Den Portulak waschen und die dickeren Stängel entfernen. Die Fenchelknollen waschen, von den hölzernen Anteilen befreien und in sehr dünne Streifen schneiden.
Die Tomaten waschen, klein würfeln und mit dem Portulak vermischen. Die Limette auspressen. Den Schnittlauch waschen und klein schneiden. Aus dem Olivenöl, dem Limettensaft, 2/3 Schnittlauch, den Sesam und den Gewürzen ein Dressing mischen. Das Dressing unter das Gemüse mischen, den Salat auf zwei Teller verteilen und mit Schnittlauch bestreuen.

Viel Spaß beim Sammeln und Probieren,
Ihre Bärbel Strecker

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