Schlaumex-Serie: Irrlichter rund um den Schlaf
Immer wieder erlebe ich die Vielfalt der Meinungen und Empfehlungen rund um das Thema Schlaf von Babys und kleinen Kindern.
In dieser Serie möchte ich das zentrale Thema beleuchten: Wie viel Nähe kann bzw. will ich als Elternteil zulassen? ODER Wieviel Distanz will bzw. soll ich fordern?
Was heißt das in der Beziehungssprache
Im ersten Teil haben wir die beiden möglichen Grundeinstellungen als Beziehungssprache -Leitplanken elterlichen Handelns angeschaut.
Durchleuten wir diese beiden mit Blick auf Ihr Baby.
Situation: Ihr Kind beginnt zu weinen, wenn Sie es abends ins Bettchen legen.
Beziehungssprache Nähe: Das Kind kann nicht allein schlafen und schreit, weil es seine Bedürfnisse anzeigen möchte. Das Kind verlässt sich auf Sie. Es soll Vertrauen lernen, sonst leidet seine kleine Seele, wenn Sie es schreien lassen.
Beziehungssprache Distanz: Das Kind will nicht allein schlafen und seinen Kopf durchsetzen. Das Kind manipuliert Sie. Nicht nachgeben, das Kind soll dazu erzogen werden, sich an Absprachen bzw. Ankündigungen zu halten. Nach einer Weile schreien, wird es sein Verhalten ändern.
Eine spannende Betrachtungsweise und eine immer wieder interessante Erziehungsdebatte.
Aber welcher Blick auf das Kind sollte man wählen?
- Beziehungssprache bildet sich zum einen aus dem, wie wir selbst aufgewachsen sind. Was stand im Mittelpunkt der eigenen Erziehung? War sie von Kontrolle geprägt? Richtete sie sich eher nach Außen? Oder erlebten Sie elterliche Beziehung als bedingungslose Wertschätzung?
- Zum anderen bildet sich Beziehungssprache aber auch aus dem, wie wir hier und jetzt leben. Stehen wir gestärkt im Leben? Sind wir ausgeglichen und entspannt oder stehen wir unter Druck und Stress?
Sie entscheiden, welches Kinderbild dominieren soll.
Mein Fazit: Ich sehe körperliche Nähe eher als Chance für eine intensive Beziehung und nicht als Gefahr für die Entwicklung des Kindes.
Als Empfehlung: Das Buch des Kinderarztes Dr. Herbert Renz-Polster: „Schlaf gut Baby! Der sanfte Weg zu ruhigen Nächten“, welches aufzeigt, wie Sie Ihr Kind beim Thema Schlaf unterstützen und begleiten können.
Ihre Esther Reeck