Teil 3 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

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Heute: Franzosenkraut

ein Gedicht von Hans Witteborg
Wechselwirkung

Nachts der Regen, tags bedeckt mal Sonnenschein
Es ist, nein muss das Paradies fürs Unkraut sein!

Kaum ein Beet mit ein paar Lücken.
Vorteil hat ´s man muss sich nicht bücken
denn beispielsweise Franzosenkraut,
das hoch hinaus einem entgegen schaut.

Mit Stumpf und Stiel, der weiche Boden gibt es her
ist so das Zupfen nicht sehr schwer!
Der Name „Unkraut“ jedoch ist verpönt,
ein Beikraut ist ´s – so wird ´s verschönt.

Laßt es doch stehen – ihr Liebhaber von Pflanzen
und euch so auf der Nase herum tanzen!

Die Wechselwirkung Regen, Sonne
zwar nötig, bringt nicht immer Wonne!

Gut, wenn ´s der Frau ein Dorn im Auge,
sie klaglos es entfernt, wozu ich nicht gut tauge.

Entwickle nicht den Sorgfaltssinn,
weil ich ein deppertes Mannsbild bin!

Das kleinblütige Franzosenkraut oder auch Knopfkraut gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Es ist an seinen charakteristischen Blüten leicht zu erkennen und erreicht eine Wuchshöhe zwischen 10 und 60 Zentimetern. Die Blätter sind eiförmige, spitz zulaufend und an den Rändern gesägt mit kurzem Stiel. Jeweils zwei Blätter sitzen sich am Stängel gegenüber. Die kleinen Blüten sind mit gelber Mitte und umrahmt von vier bis fünf kurze, weiße Blütenblätter. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.

Es ist ein Weltenbummler und stammt wie Tomate, Kartoffel und Mais aus Südamerika. Ende des 18. Jahrhunderts wurde das Franzosenkraut in botanischen Gärten angepflanzt, 1776 im Botanischen Garten in London und 1802 in Berlin. Heutzutage ist es weltweit verbreitet. Niemand ahnte, was für ein reiselustiges Gewächs da aus dem warmen Mittelamerika nach Europa gekommen war. In Frankreich soll dieses wohlschmeckende Kraut sogar landwirtschaftlich angebaut worden sein. Man sagt ihm nach, dass die Franzosen dieses böse Unkraut eingeschleppt haben sollen, als sie mit ihren Armeen durch Europa marschierten. Die „Samen“ des Franzosenkrautes – botanisch korrekt handelt es sich um Früchte – haben keine Flugorgane und können sich so auch nicht an Tiere anheften. Die schnelle Ausbreitung wäre ohne die Mitwirkung des Menschen nicht denkbar. Das Franzosenkraut kann eine Menge Samen produzieren, im Durchschnitt ca. 6000 Stück. Diese sind lange keimfähig. Wenn Sie sich die knöpfchenartigen Blüten genauer ansehen, so werden Sie feststellen, dass oft schon zur Blütezeit einige Samen voll ausgereift und schwarz sind. Eine ausgerissene Pflanze kann sich schnell wieder anwurzeln. Ursprünglich im westlichen Südamerika beheimatet, wurde sie dort als Gewürz- und Heilpflanze verwendet.
Mehr über das kleinblütige und behaarte Knopfkraut und leckere Rezeptideen erfahren Sie im zweiten Teil.

Viel Spaß beim Sammeln!

Ihre Bärbel Strecker

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