Teil 6 Mama, ist das Unkraut oder kann man das essen?

Teilen:

Heute: Spitzwegerich Teil 2

Im ersten Teil haben Sie erfahren, dass der Spitzwegerich u.a. Vitamin C und B-Vitamine sowie diverse Mineralstoffe wie z.B. Kieselsäure, Zink und Kalium enthält. Aufgrund seiner umfassenden Heilwirkungen wird der Spitzwegerich bei den unterschiedlichsten Leiden und Erkrankungen eingesetzt.

Spitzwegerich bei Husten und Bronchitis
Aufgrund seiner schleimhautschützenden Wirkung kommt der Spitzwegerich – vor allem als Hustensaft oder Spitzwegerich-Tee – bei Husten und anderen Katarrhen der oberen Atemwege zum Einsatz. Die Schleimstoffe legen sich bei Husten wie eine schützende Hülle über die Bronchialschleimhaut und lindern so den Hustenreiz.

Geben sie ein bis zwei Teelöffel Blätter in eine Tasse und übergießen sie diese mit 250 Millilitern kochendem Wasser. Dann den Tee zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend sieben sie die Blätter ab. Fertig ist ihr Tee!

Spitzwegerich bei Erkältung mit Schnupfen und Halsschmerzen
Als pflanzliches Mittel kann Spitzwegerich bei einer Erkältung mit Schnupfen, Fieber, Heiserkeit oder Halsschmerzen eingesetzt werden. Den Spitzwegerich-Tee kannst Du zum Inhalieren bei Schnupfen oder zum Gurgeln bei Halsschmerzen verwenden. Entzündungen der Nasenschleimhaut können so zurückgehen, ein Schnupfen kann abklingen.

Auch bei einer Nasennebenhöhlenentzündung oder bei Ohrenschmerzen kann eine Inhalation mit Spitzwegerich-Tee die Entzündung lindern und die Atemwege befreien helfen.

Spitzwegerich bei Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
So stellen Sie Spitzwegerichsirup selbst her

Zutaten:

  • ca. zwei Handvoll Spitzwegerichblätter
  • ca. 250 g Zucker
  • Saft einer kleinen Zitrone
  • zwei Schraubgläser, je ca. 350 ml

Anleitung Schritt für Schritt:

  1. Durch ein Sieb in das zweite, desinfizierte Schraubglas abgießen
  2. .

Jetzt ist ihr Hustensirup fertig und kann bei ersten Hustenanzeichen mehrmals täglich teelöffelweise eingenommen werden.

Spitzwegerich bei Neurodermitis und anderen entzündlichen Hautleiden
Gerade bei Neurodermitis haben sich beispielsweise Umschläge aus Spitzwegerich-Tee oder Salben mit dem Spitzwegerich-Extrakt bewährt. Doch auch bei Juckreiz, Ekzemen, Insektenstichen oder Furunkeln soll Spitzwegerich den Juckreiz lindern und eine Heilung der Haut fördern helfen.

Alternativ kann man bei diesen Leiden auch Sitzwegerich-Saft einnehmen und so innerlich zu einer beschleunigten Heilung entzündeter Haut beitragen. Denn der Spitzwegerich-Pflanzensaft wirkt blutreinigend, wodurch die Heilung entzündeter, juckender Haut beschleunigt werden kann.

Spitzwegerich bei offenen Wunden
Ein weiteres Einsatzgebiet des Multitalents in der Naturmedizin ist bei offenen Wunden. So kann das pflanzliche Arzneimittel die Heilung bei einem offenen Bein – also auch einer chronisch offenen Wunde – unterstützen. Das offene Bein tritt häufig z.B. bei einem fortgeschrittenen Diabetes auf. Bei diesem Krankheitsbild können Betroffene therapiebegleitend täglich frische Spitzwegerichblätter, von einem Mörser zermalmt, auf die Wunde auflegen und mit einer Kompresse fixieren.

Seine blutungsstillenden Eigenschaften können aber auch die Wundheilung bei blutenden Wunden oder Schürfwunden beschleunigen, die aufgrund einer Verletzung entstanden sind.

Super-Tipp für unterwegs
Hast Du Dich beim Wandern in der Natur verletzt oder Dir Blasen gelaufen, kannst Du nach Spitzwegerich am Wegesrand Ausschau halten. Dieses Kraut ist ein tolles Hausmittel, das Du zwischen den Fingern zerreiben oder zerkauen kannst, um es im Anschluss auf die Wunde zu legen. Mit einem weiteren Spitzwegerich-Blatt kannst Du das pflanzliche Pflaster an Ort und Stelle halten. Auf die Art kann der heilsame Saft austreten, wodurch die Blutung schneller gestoppt und die Wunde desinfiziert werden kann.

Spitzwegerich bei Durchfall und Reizdarm
Weniger bekannt ist auch der Einsatz von Spitzwegerich bei Problemen rund um die Verdauung. In der Naturmedizin setzt man die Pflanze unterstützend ein, um Patienten mit Reizdarm, Durchfall, Verstopfung, Blähungen oder Appetitlosigkeit zu helfen. Auch bei Magenschmerzen, etwa im Rahmen einer Magenschleimhautentzündung (Gastritis), soll die Heilpflanze die Schmerzen lindern können.

Spitzwegerich-Tee oder der Saft von Spitzwegerich ist demnach ein geeignetes pflanzliches Arzneimittel, um Entzündungen oder Reizungen im Bereich der Verdauungsorgane zu reduzieren. Hier kommen dem Patienten neben den entzündungshemmenden auch die schleimhautschützenden Eigenschaften des Heilkrauts zugute.

Die typischen Reizdarm-Symptome wie Durchfall, Bauchschmerzen oder Blähungen können durch die Einnahme von Spitzwegerich-Tee aus frischen Blättern gelindert werden.

Und jetzt noch eine Leckerei für Sie zum Backen

Spitzwegerichplätzchen
Für ca. 20 – 25 Plätzchen:

Zutaten für 1 Portionen:

  • 120 g Butter
  • 1 Ei(er)
  • 1 ½ EL Honig
  • 50 g Dinkel, frisch mahlen, oder Dinkelvollkornmehl
  • 50 g Haferflocken
  • ½ TL Backpulver

Butter mit Honig und Ei schaumig rühren. Wer die Plätzchen süßer mag nimmt 2 EL Honig. Mehl, Haferflocken und Backpulver unterrühren. 1 kleine Handvoll gehackte bzw. sehr klein geschnittene Spitzwegerichblätter beifügen (am besten schmecken die jungen im Frühjahr). Wer mag kann auch noch ein paar junge Spitzwegerichknospen hinzufügen.

Auf ein mit Backpapier belegtes Backblech kleine Häufchen setzen. Bei 170 Grad im Backofen ca. 12-15 Minuten backen, je nach Größe. Aufpassen, die Plätzchen werden an den Seiten leicht dunkel!

Sehr lecker schmeckt auch Quark dazu.

Viel Spaß beim Sammeln und Probieren,

Ihre Bärbel Strecker

Teilen:
Warenkorb
  • Keine Artikel im Warenkorb.