Schlaumex-Serie: Zahngesundheit
Schwanger zu sein, bringt viele Veränderungen mit sich – auch für die Zahngesundheit.
Ein Zahn ist kein Zahnh …
Während die Schneidezähne des Milchgebisses in relativ kurzer Zeit nacheinander erscheinen, lassen sich die Eck – und Backenzähne reichlich Zeit mit dem Durchbruch. Es werden etwa 2 Jahre vergehen, bis das Milchgebiss vollständig durchgebrochen ist. Um den 1. Geburtstag herum haben die meisten Kinder 8 bis 10 Zähne.
Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Breikost schrittweise durch feste Nahrungsmittel zu ersetzen. Zunächst gewöhnt man das Kind mit zunehmender Anzahl der Zähne an grobstückige Lebensmittel und ersetzt damit nach und nach die Breimahlzeiten. Dabei gibt es große Unterschiede in der Akzeptanz bei den Kindern. Manche Kinder sind neugierig auf alles Unbekannte und wollen unbedingt die Speisen von Mama und Papa probieren. Sie sind trotz vorhandener großer Zahnlücken erstaunlich geschickt darin, auch stückige und feste Nahrung zu zerkleinern und herunterzuschlucken. Der häufig starke und lästige Speichelfluß hat durchaus physiologische Funktionen. So ermöglicht er, dass die Nahrungskonsistenz geschmeidig und gleitfähig wird. Er enthält Lösungsmittel für Nahrungsstoffe, die das Erkennen des Geschmackes ermöglichen. Außerdem enthält der Speichel verschiedenste Enzyme, die bereits in der Mundhöhle den Verdauungsprozess initiieren. Nicht zuletzt sorgt der Speichel durch seine ständige Spülfunktion für eine saubere Mundhöhle und saubere Zähne.
Kinder mit wenig Appetit und Interesse am Essen tun sich häufig schwer mit der Umstellung. Sie kauen oft nicht gern, sammeln das Essen in den Wangen oder spucken es wieder aus. Sie bevorzugen weiche Kost, die nur geschluckt werden muss und so manche Mahlzeit endet damit, dass Mama noch mal etwas anderes zubereitet, damit das Kind überhaupt etwas zu sich nimmt. In diesen Fällen ist es ratsam, immer wieder neue unbekannte Lebensmittel anzubieten. Diese kann man mit wenig Aufwand kindgerecht anrichten und damit das Interesse daran wecken, damit die Umstellung gelingt und das Kind nicht einseitig ernährt wird.
Wenn ein neuer Zahn vor dem Durchbruch steht, kann das Kauen Schmerzen verursachen und das Kind während der Mahlzeit plötzlich weinen oder auch schreien. Zwar wird die Zahnung selbst mit zunehmendem Alter besser toleriert, trotzdem fühlen sich die Kinder häufig unwohl, haben wenig Appetit und wollen nichts festes essen.
In diesen Phasen kann man Ausnahmen von den sonstigen Ernährungsgewohnheiten machen und z.B. die Rinde vom Schnittchen abschneiden, die Karotte und den Apfel raspeln oder auch pürieren.
Ihr kleiner Schatz wird die „Sonderbehandlung“ dankbar annehmen und genießen.
Mit liebevoller Zuwendung, gemeinsamem Spiel und Beschäftigung gelingt es fast immer, das Kind von seinen Beschwerden abzulenken.
Mit dem Wissen, dass das Gebiss bald vollständig ist, lassen sich auch die Zahnungsphasen jedes Mal etwas besser durchstehen.
Ihre Frau Dr. Wurzler