Schlaumex-Serie: Zahngesundheit
“Nur” die Milchzähne…?
Das Thema um die richtige Pflege der Milchzähne wirft immer wieder Fragen auf. So hält sich die Ansicht hartnäckig, dass es sich ja „nur“ um die Milchzähne handelt, die sowieso bald wieder ausfallen und auch der Irrglaube, dass sie keine Schmerzen verursachen.
Dazu ist es wichtig zu wissen, dass der spätere Zahnwechsel meist erst im Alter von 13 – 14 Jahren abgeschlossen ist. Das heißt, dass die Backenzähne des Milchgebisses solange funktionstüchtig bleiben müssen. Sie haben die Aufgabe, die Nahrung zu zerkleinern, üben aber auch eine wichtige Platzhaltefunktion für die bleibenden Zähne aus.
Müssen die Milchzähne vor dem physiologischen Ausfall entfernt werden, geht diese Funktion verloren und es kommt zu Verschiebungen bei den bleibenden Zähnen. Fast immer entstehen Lückeneinengungen und/oder Platzmangel für die neuen Zähne und eine kieferorthopädische Regulierung wird erforderlich.
Die Schneidezähne des Milchgebisses werden etwa im Alter von 5 – 8 Jahren durch bleibende Zähne ersetzt. Auch sie sollten möglichst bis zu diesem Zeitpunkt im Kiefer bleiben. Sie werden zum Abbeißen der Nahrung gebraucht und sind darüber hinaus, wie auch alle anderen Zähne, sehr wichtig für die Lautbildung, die Sprachentwicklung und das Singen. Auch für die Formung der unteren Gesichtspartie, die Ästhetik und damit für ein gepflegtes Erscheinungsbild brauchen wir unsere Zähne. Die Mimik spielt in der Kommunikation mit Kindern, die noch nicht sprechen können, eine ganz besondere Rolle. Sie ist Ausdruck seelischer Zustände und hilft uns dabei, die Bedürfnisse des Kindes besser zu verstehen. Insofern haben die Zähne auch eine wichtige Sozialfunktion.
Strahlende gesunde Zähne helfen dabei, Kontakte zu knüpfen, gern zu lachen und tragen zu einem gesunden Selbstbewusstsein bei.
Die Pflege und Gesunderhaltung der Milchzähne hat für die Entwicklung der kindlichen Persönlichkeit eine enorme Bedeutung. Deshalb sollte sie ein fester Bestandteil der täglichen Hygiene sein und beim Ernährungsverhalten unbedingt berücksichtigt werden.
Ihre Frau Dr. Wurzler